Projektwettbewerb 2020/21

Das Gesundheitsnetz 2025 hat zum zehnten Mal innovative Projekte in der Zürcher Gesundheitsversorgung ausgezeichnet. Weil die Ausgabe 2020 wegen der Corona-Pandemie unterbrochen werden musste, wurden 2021 zwei Projekte prämiert: das Projekt «Visit – Spital Zollikerberg Zuhause» sowie der digitale «NoA Coach» der Suchtfachstelle Zürich. Insgesamt wurden ein Dutzend Projekte eingereicht, die durchwegs von hoher Qualität waren – lassen Sie sich inspirieren.

Das neue Angebot des Spitals Zollikerberg geht noch einen Schritt weiter als ambulant vor stationär und behandelt die betroffenen Menschen in ihrer gewohnten Umgebung. Gestartet wird mit Personen, die auf die Notfallstation des Spitals kommen, die Einschlusskriterien erfüllen (z.B. Spitalbedürftigkeit) und an bestimmten Krankheitsbildern leiden wie Herzinsuffizienz, Weichteilinfektion oder einem komplizierten Harnweginfekt. Willigen sie ein, werden sie nach Hause transportiert und dort von einem spitaleigenen Ärzte- und Pflegeteam akutmedizinisch behandelt. Dabei werden die Vitalparameter der Patienten rund um die Uhr telemedizinisch überwacht. Ist die Behandlung abgeschlossen, informiert das Spital die Hausärztin und die Spitex und die Weiterbehandlung erfolgt wie nach einem Spitalaustritt.

Angeregt durch dieses Projekt wurde im Zürcher Kantonsrat ein Postulat eingereicht: «Der Regierungsrat wird gebeten, in einem Bericht darzulegen, wie das vom Spital Zollikerberg durchgeführte und mit einem Innovationspreis versehene Projekt im ganzen Kanton Zürich umgesetzt werden könnte.» Am 9. Februar 2022 antwortete die Regierung: «Ein Bericht ist nicht notwendig, da die Gesundheitsdirektion die entsprechenden Arbeiten bereits aufgegleist hat und die wichtigsten Erkenntnisse und Lehren nach Abschluss des Projektes und der anschliessenden Evaluation kommunizieren wird.»

Da 2020 Corona-bedingt keine Preisverleihung stattfand, wurde dieses Jahr ein Spezialpreis «Digitalisierung» vergeben: Dieser geht an das Projekt «NoA Coach» der Suchtfachstelle Zürich. Grundlage ist eine Smartphone-App für Menschen, die ihren risikoreichen oder abhängigen Alkoholkonsum ändern wollen, bei einer Fachstelle in ambulanter Suchtbehandlung sind und sich zwischen den Face-to-Face-Beratungen engmaschig unterstützen lassen möchten. Derzeit wird die Pilotphase evaluiert; die Ergebnisse fliessen laufend in den «NoA Coach» ein.

Das Preisgeld von je 10’000 Franken stiftete die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich.